Direkt nach der Machtergreifung durch die Nazis verloren rund ein Drittel der Professoren ihre Stellungen an deutschen Universitäten. Was die Wenigsten wissen: zahlreiche Intellektuelle, Juden und Antifaschisten, flüchteten in das unbekannte Exilland Türkei. Staatsgründer Atatürk hatte die Deutschen eingeladen, an seiner ambitionierten Universitätsreform mitzuwirken.
Die Filmemacherin Eren Önsöz begleitet die letzten Nachkommen dieser Professoren an Schauplätze in der Schweiz, Deutschland und in der Türkei. Mithilfe von fünf Protagonisten, die in der Türkei geboren und aufgewachsen sind, untersucht sie dieses vergessene Kapitel deutsch-türkischer Geschichte, dessen Bedeutung bis in unsere Gegenwart reicht.
An der Europäisierung der Türkei waren die renommierten Deutschen wesentlich beteiligt. Doch was ist von dem Kultur- und Wissenstransfer unter Premier Erdogan übrig geblieben? Wo doch heute in der Türkei die Atatürkschen Reformen rückgängig gemacht und laizistische Strukturen aufgelöst werden. Gilt das auch für die Bemühungen der Exilanten?
Inmitten der weltweiten Flüchtlingskrise wirft der Dokumentarfilm hochaktuelle Fragen auf und beleuchtet das Schicksal der akademischen Elite Deutschlands im türkischen Exil: Verfolgt, hofiert und „haymatloz“.
Deutschland 2015
90 Minuten
Buch und Regie: Eren Önsöz
Kamera: Andreas Köhler
Schnitt: Elisabeth Raßbach
Ton: Alexander Czart, Aykut Koca, Constantin Bömers
Produktionsleiter: Florian-Malte Fimpel
Produzent: Erik Winker
Eine HUPE Film Produktion
In Co-Produktion mit Mamoko Entertainment
Projektvorbereitung gefördert von der Filmstiftung NRW
Produktion gefördert von der Film- und Medienstiftung NRW und vom BKM